Der Limes - Grenzwall des römischen Reiches im Land der Barbaren
Der Verlauf in Germanien (dem heutigen Deutschland) erstreckt sich über 550 Kilometer und umfasst ca. 60 Kastelle und 900 Wachtürme. Wo keine befestigten Grenzanlagen das Gelände durchziehen, ersetzten Flüsse die Verteidigungslinien (ripa = nasser Limes).
Im Verlauf der Geschichte veränderte sich die Grenze ständig. Was auch daran lag, dass sich die Barbaren immer erfolgreicher gegen die römischen Eindringlinge zur Wehr setzten. Rom war eine Besatzungsmacht, wie man sie auch jetzt kennt - entweder man war dem Kaiser treu oder man wurde zum Feind erklärt. Das moderne erzwungene Leben im römischen Reich hatte bestimmt nicht nur Vorteile.
Obergermanischer Limes | Strecke 1 | Rheinbrohl - Bad Ems |
Strecke 2 | Bad Ems - Bad Schwalbach | |
Strecke 3 | Bad Schwalbach - Köpperner Tal | |
Strecke 4 | Köpperner Tal - Marköbel | |
Strecke 5 | Marköbel - Groß Krotzenburg | |
Strecke 6a | Hainstadt - Wörth am Main | |
Strecke 6b | Trennfurt - Miltenberg | |
Strecke 7 | Miltenberg - Rehberg | |
Strecke 8 | Rehberg - Jagsthausen | |
Strecke 9 | Jagsthausen - Haghof | |
Strecke 10 | Wörth am Main - Bad Wimpfen | |
Strecke 11 | Bad Wimpfen - Köngen | |
Raetischer Limes | Strecke 12 | Haghof - Mönchsroth |
Strecke 13 | Mönchsroth - Gunzenhausen | |
Strecke 14 | Gunzenhausen - Kipfenberg | |
Strecke 15 | Kipfenberg - Hienheim |
Die Wachposten (Türme) wurden nach diesem Strecken-System durchnummeriert. z.B. WP 15/48 (der letzte Turm am festen Limes in Hienheim).
Bauphasen der Grenzbefestigung
Am Anfang des 2. Jh. n. Chr.
wurde die Grenze zunächst nur von Holztüremn überwacht.
Um 130 n. Chr. kam dann eine Holzpalisade dazu.
Ca. 170 n. Chr. wurden langsam die baufälligen Holztürme durch Steintürme ersetzt.
Ab 200 n. Chr. wurde die Grenzlinie in Obergermanien mit einem Graben und einem Erdwall erweitert.
In Raetien wurde etwa zur gleichen Zeit, die Holzpalisade durch eine hohe Steinmauer ersetzt.
Der Limes fällt
Um 395 n. Chr. konnte Kaiser Honorius die Grenzen zu den Barbaren (durch Mangel an Entschlossenheit und Erfahrung) nicht mehr aufrecht erhalten. Die Legionäre zogen sich weitest gehend bis nach Arles zurück.
Da sich viele kleine Stämme zu Großverbänden zusammen schlossen, konnten sich Vandalen, Sueben und Alanen das besetzte Gebiet zurück erobern.
Ab ca. 410 n. Chr. begann die GERMANISCHE Epoche und der Untergang des römischen Reiches war besiegelt.